Formulierungen im Vertrag
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Positiv, Negativ, Neutral oder Versteckt - Wir zeigen Beispiele für typische Formulierungen, geben Tipps und helfen beim Verstehen, Bewerten und Formulieren.
Ein Praktikumsvertrag regelt nicht nur Formalitäten – er spiegelt auch die Haltung des Unternehmens gegenüber dem Praktikanten oder der Praktikantin wider. Denn oft sind es einzelne Formulierungen, die darüber entscheiden, ob ein Praktikum als Chance oder als Pflichterfüllung empfunden wird.
Wir haben typische Formulierungen aus echten Verträgen gesammelt, analysiert und kategorisiert: von klaren, motivierenden Aussagen bis hin zu versteckten Stolperfallen.
Hier erfahren Sie, welche Wirkung bestimmte Formulierungen haben können – und wie sie sich optimieren lassen, um Vertrauen, Klarheit und Fairness zu fördern.


Positiv
Wertschätzend, motivierend und lernorientiert: Positive Formulierungen zeigen, wie ein Praktikumsvertrag Vertrauen und Entwicklung fördern kann.
Positive Formulierungen

Negativ
Vage, unklar oder ausnutzend? Wir zeigen Beispiele für problematische Formulierungen – und wie man sie besser gestalten kann.
Negative Formulierungen

Neutral
Sachlich und rechtlich korrekt, aber oft wenig persönlich: Neutrale Formulierungen gehören zum Standard – wir zeigen, wo sie sinnvoll sind.
Neutrale Formulierungen

Versteckt
Freundlich formuliert, aber mit Haken: Diese Formulierungen wirken harmlos, enthalten aber oft Risiken oder einseitige Pflichten.
Versteckte Formulierungen
Vertragsformulierungen
Vertragsformulierungen sind oft juristisch korrekt – aber nicht immer fair, eindeutig oder lernförderlich. Gerade im Praktikum, das meist der ersten beruflichen Orientierung dient, ist es wichtig, dass die Sprache des Vertrags die eigentlichen Ziele unterstützt: Einblick, Entwicklung und Transparenz.
Deshalb analysieren wir jede Formulierung im konkreten Zusammenhang: Was wird gesagt, was fehlt – und was könnte besser formuliert werden? Jede Formulierung ist einer von vier Wirkungstypen zugeordnet:
✅ Positiv – lernförderlich, wertschätzend, motivierend Mehr erfahren
⚠️ Negativ – unausgewogen, unklar, potenziell ausnutzend Mehr erfahren
🟨 Neutral – sachlich korrekt, aber wenig persönlich Mehr erfahren
🧐 Versteckt – scheinbar freundlich, aber mit inhaltlichen Schwächen Mehr erfahren

Das Unternehmen kann den Praktikanten jederzeit ohne Angabe von Gründen entlassen.
Fehlende Sicherheit für den Praktikanten.
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Der Praktikant ist verpflichtet, an zusätzlichen Schulungen auf eigene Kosten teilzunehmen.
Zusatzkosten für den Praktikanten.
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Der Praktikant kann für jede anfallende Tätigkeit innerhalb des Unternehmens eingesetzt werden.
Keine Begrenzung der Aufgaben.
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Der Praktikant trägt alle anfallenden Kosten für Arbeitsmittel selbst.
Zusatzkosten für den Praktikanten.
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Die Kündigungsfrist für den Praktikanten beträgt vier Wochen, für das Unternehmen jedoch nur eine Woche.
Unfaire Kündigungsfristen.
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Es besteht kein Anspruch auf eine Praktikumsbescheinigung.
Nachteil bei späteren Bewerbungen.
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Das Unternehmen übernimmt die Kosten für notwendige Arbeitsmaterialien.
Keine zusätzlichen Kosten für den Praktikanten.
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Der Praktikant erhält eine qualifizierte Betreuung durch eine feste Ansprechperson.
Sicherstellung einer professionellen Betreuung.
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Eine anschließende Weiterbeschäftigung kann nach erfolgreichem Praktikum geprüft werden.
Möglichkeit auf Übernahme.
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In Absprache mit dem Unternehmen können individuelle Freistellungen vereinbart werden.
Mehr Flexibilität für Praktikanten.
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Urlaubsansprüche richten sich nach den gesetzlichen Vorgaben.
Klare Regelung für Erholung.
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Der Praktikant erkennt die Betriebsordnung an.
Könnte unfaire Regelungen enthalten.
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Wissenswertes
über Formulierungen in Praktikumsverträgen
Warum ist die Wortwahl in einem Praktikumsvertrag so wichtig?+
Weil sie nicht nur den rechtlichen Rahmen definiert, sondern auch den Ton vorgibt. Ein Vertrag ist mehr als ein Pflichtdokument – er vermittelt Erwartungen, Haltung und Wertschätzung. Gerade bei Praktikant/innen, die oft das erste Mal einen solchen Vertrag unterzeichnen, können unklare oder versteckte Formulierungen zu Verunsicherung führen. Umgekehrt kann ein wertschätzender, klar formulierter Vertrag Vertrauen schaffen, Motivation fördern und die Basis für eine gute Zusammenarbeit legen.
Was macht eine Formulierung „problematisch“ – obwohl sie juristisch korrekt ist?+
Formulierungen wie „Der Praktikant übernimmt alle anfallenden Aufgaben“ oder „Die Arbeitszeiten richten sich nach dem Bedarf des Unternehmens“ sind auf den ersten Blick harmlos. Doch sie lassen zu viel offen. Wer definiert, was „anfallende Aufgaben“ sind? Was bedeutet „nach Bedarf“ konkret? Solche Formulierungen geben Unternehmen viel Spielraum, ohne Pflichten zu benennen – das kann zu Ausnutzung, Frust oder rechtlichen Unklarheiten führen.
Deshalb: besser konkret, fair und transparent formulieren.
Wie erkennt man eine schlechte oder versteckte Formulierung im Vertrag?+
Indem man sich fragt: Könnte dieser Satz auch anders ausgelegt werden? Sind Aufgaben, Zeiten oder Verantwortlichkeiten klar benannt? Wird der Lernzweck des Praktikums erwähnt? Versteckte Formulierungen sind oft vage („unterstützt flexibel“, „bei Bedarf auch andere Aufgaben“) oder enthalten kein erkennbares Lernziel. Wenn Sprache unklar oder einseitig wird, lohnt es sich nachzuhaken oder um eine präzisere Fassung zu bitten.
Was ist besser: Standardformulierungen oder individuelle Vereinbarungen?+
Eine gute Mischung. Standardformulierungen sorgen für Rechtssicherheit und Verlässlichkeit, etwa bei Daten, Fristen oder Versicherungsschutz. Individuelle Ergänzungen – z. B. zur Betreuung, zu konkreten Tätigkeiten oder zu Lernzielen – machen den Vertrag persönlicher, verständlicher und realistischer. Gerade im Praktikum, das nicht nur „funktionieren“, sondern auch bilden soll, sind individuelle Absprachen ein echter Mehrwert.
Wie kann ich als Praktikant/in Einfluss auf die Formulierungen nehmen?+
Zunächst durch aufmerksames Lesen. Wer einen Vertrag erhält, sollte nicht nur unterschreiben, sondern verstehen, was darin steht. Falls etwas unklar, unvollständig oder unangemessen wirkt, ist Rücksprache völlig legitim – höflich, aber bestimmt. Viele Unternehmen sind offen für Formulierungsvorschläge oder Klarstellungen, vor allem wenn sie den Sinn des Praktikums unterstreichen. Es lohnt sich, konkrete Verbesserungsvorschläge zu machen – zum Beispiel mit Hilfe unserer Beispielsammlung.