Negative Formulierungen

im Praktikumsvertrag

Worauf Sie achten sollten – und warum eine gute Wortwahl entscheidend ist

Nicht jede Formulierung in einem Praktikumsvertrag wirkt neutral – manche Aussagen haben einen negativen Beiklang oder schaffen ein unausgewogenes Verhältnis zwischen den Vertragsparteien.

Negative Formulierungen können Praktikant/innen entmutigen, Unsicherheit erzeugen oder den Eindruck erwecken, dass ihre Rolle im Unternehmen nicht ernst genommen wird.

Hier finden Sie typische Beispiele für solche Formulierungen: Sätze, die unklar, einschränkend oder sogar ausnutzend wirken können – bewusst oder unbewusst. Wir zeigen auf, warum bestimmte Wendungen problematisch sind, welche Folgen sie haben können und wie sie sich besser, rechtssicher und partnerschaftlich formulieren lassen.

Ein Praktikumsvertrag soll klare Erwartungen schaffen, aber nicht abschrecken. Wer etwa schreibt, „Der Praktikant übernimmt alle anfallenden Aufgaben“, öffnet Tür und Tor für unklare Zuständigkeiten – und riskiert Missverständnisse, Frustration oder rechtliche Unstimmigkeiten. Gerade im Lernkontext eines Praktikums ist es entscheidend, Aufgaben und Rahmenbedingungen transparent, fair und entwicklungsorientiert zu formulieren.

Nutzen Sie diese Formulierungen, um problematische Passagen zu erkennen, Ihre eigenen Verträge zu reflektieren und bessere Alternativen zu finden. Denn ein wertschätzend formulierter Vertrag ist der erste Schritt zu einem gelungenen Praktikum.

Der Praktikant ist verpflichtet, an zusätzlichen Schulungen auf eigene Kosten teilzunehmen.

Zusatzkosten für den Praktikanten.

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Der Praktikant kann für jede anfallende Tätigkeit innerhalb des Unternehmens eingesetzt werden.

Keine Begrenzung der Aufgaben.

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Es besteht kein Anspruch auf eine Praktikumsbescheinigung.

Nachteil bei späteren Bewerbungen.

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Das Unternehmen kann den Praktikanten jederzeit ohne Angabe von Gründen entlassen.

Fehlende Sicherheit für den Praktikanten.

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Der Praktikant trägt alle anfallenden Kosten für Arbeitsmittel selbst.

Zusatzkosten für den Praktikanten.

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Die Kündigungsfrist für den Praktikanten beträgt vier Wochen, für das Unternehmen jedoch nur eine Woche.

Unfaire Kündigungsfristen.

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Wissenswertes

über negative Formulierungen in Praktikumsverträgen


Was ist eine negative Formulierung im Praktikumsvertrag?+

Eine negative Formulierung ist eine Vertragsklausel, die einseitig, vage oder übermäßig offen gestaltet ist – z. B. ohne erkennbare Begrenzung der Aufgaben oder ohne Rücksicht auf den Lernzweck des Praktikums. Solche Formulierungen können ein Machtungleichgewicht fördern oder dazu führen, dass der oder die Praktikant/in vor allem als günstige Arbeitskraft eingesetzt wird.

Welche Risiken bergen solche Formulierungen für Unternehmen?+

Unklare oder ausnutzende Formulierungen können im Nachhinein zu rechtlichen Auseinandersetzungen, Reputationsverlust oder Unzufriedenheit führen. Besonders wenn das Praktikum nicht als Lernerfahrung, sondern als Ersatzarbeitsverhältnis wahrgenommen wird, drohen auch Probleme mit dem Mindestlohn oder der Sozialversicherungspflicht.

Was bedeutet „versteckt negativ“?+

Manche Formulierungen klingen auf den ersten Blick neutral, wirken aber bei genauerem Hinsehen belastend oder benachteiligend – etwa durch eine einseitige Aufgabenverteilung oder fehlende Lernziele. Deshalb lohnt es sich, auch scheinbar harmlose Aussagen kritisch zu hinterfragen und im Kontext zu bewerten.

Wie kann man negative Passagen im Vertrag entschärfen?+

Oft reicht es, pauschale Aussagen zu konkretisieren oder durch lernorientierte Formulierungen zu ersetzen. Aus „Der Praktikant übernimmt alle Aufgaben“ kann z. B. werden: „Der Praktikant wird in verschiedene Tätigkeiten eingeführt und erhält begleitete Einblicke in die Arbeitsabläufe.“ Damit ist der Rahmen klarer – und der Lernaspekt rückt in den Vordergrund.

Was, wenn ich als Praktikant/in so eine Formulierung entdecke?+

Sprich das Thema offen an – idealerweise vor der Unterzeichnung. Ein gutes Unternehmen wird sich mit berechtigten Hinweisen konstruktiv auseinandersetzen. Zeigt sich das Unternehmen hingegen uneinsichtig, kann das ein Warnsignal sein. Bei Unsicherheit lohnt sich auch eine Beratung durch Fachstellen oder Gewerkschaften.

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